Leonberg – Sie sind gekommen, um das Turnier zu gewinnen. Das sollte nicht überheblich klingen, aber selbstbewusst. Und dazu haben die A-Junioren der SKV Rutesheim ja auch allen Grund. In der Verbandsstaffel Nord steuern sie auf Titelkurs, haben an der Spitze vor den noch ausstehenden drei Partien sechs Punkte Vorsprung. Und in Eltingen probierten sie schon einmal, wie es sich anfühlt, auch am Ende ganz oben zu stehen. Zum ersten Mal in der 49-jährigen Historie des Turniers trug sich der Nachbar des TSV Eltingen mit dem 4:2 nach Elfmeterschießen gegen die U 18 aus Wales in die Siegerliste ein.
Im Finale taten sich die Schützlinge von Trainer Marcel Pfeffer schwerer als erwartet. Trotz besserer Chancen für die SKV blieb die Partie bis zum Schluss spannend. Rutesheim versuchte es mit spielerischen Mitteln, die Waliser hielten mit großer Einsatzbereitschaft und körperlicher Robustheit dagegen. Das Resultat: Tore gab es weder in der normalen noch in der Nachspielzeit. Im Elfmeterschießen hielt Marc Widmaier nach dem Treffer von Yannick Rähmer gleich den ersten Strafstoß von Corey Trisram. Daniel Elfadli und Jonas Arcalean trafen, bis Luca Alberici scheiterte. Widmaier war zum zweiten Mal zur Stelle, Ahmet Pehlivan machte den Sack zum 4:2 zu.
Wie der slowakische Titelverteidiger Dukla Banska Bystrica war die SKV Rutesheim mit 6:0 Toren und drei Siegen durch die Gruppenphase marschiert. Auch beim 2:0 im Halbfinale gegen den FAC Wien blieb die Mannschaft ohne Gegentor. Und das, obwohl die eigentliche Nummer eins zwischen den Pfosten, Felix Pohle, gar nicht mit dabei war. Zudem schien ein interner Wettbewerb um das schnellste Turniertor im Gange zu sein. Hatte Yannik Schrempf den 1:0-Siegtreffer gegen Nöttingen schon nach rund 60 Sekunden erzielt, brauchte Jonas Arcalean gegen Wien nur 20 Sekunden, ehe er jubelnd abdrehte.
Während der NK Rovinj und die SpVgg 07 Ludwigsburg, die am Samstagnachmittag nur mit einem Rumpfkader angetreten waren und deshalb auch mit 0:7 vom FAC Wien abgewatscht wurden, leistungsmäßig etwas abfielen, bewegte sich der gastgebende TSV Eltingen irgendwo zwischen den vier Halbfinalisten und den beiden Schlusslichtern. Ein etwas unglückliches 0:1 gegen Dukla Banska Bystrica verhinderte den Vorstoß unter die besten vier. Angesichts der Doppelbelastung vieler Spieler (A-Jugend und U-23-Team in der Bezirksliga) war das aber auch nicht unbedingt zu erwarten. Noch am Donnerstag standen mit Torspieler Marvin Reidenbach, Philipp Pajda, Emre Öztürk und Patrick Hofmann gleich vier A-Junioren in der Anfangself bei den Aktiven. „Es ist eine lange Saison, die sich gerade für diese Spieler zieht“, sagte TSV-Trainer Nicolai Gitschier. Erschwerend kommt die Enttäuschung über die verpasste Meisterschaft in der Bezirksstaffel hinzu. Und dennoch raffte sich die Mannschaft am Ende des Turniers noch einmal zu einer Energieleistung auf und setzte sich gegen Nöttingen mit 4:2 durch. Ertugrul Yilmaz und Maximilian Fürst brachten ihre Elf mit je zwei Treffern mit 4:0 nach vorn, ehe das badische Team das Ergebnis etwas freundlicher gestaltete. Eltingen bleibt jetzt noch eine Titelchance. Gitschier: „Im Pokalhalbfinale gegen Löchgau II am 13. Juni wollen wir noch einmal angreifen.“
Die Gastgeber wurden als fairste Mannschaft des Turniers ausgezeichnet. Den besten Spieler stellte Turniersieger Rutesheim mit Endrit Syla. Maximilian Entrup vom FAC Wien sicherte sich mit fünf Treffern die Trophäe als Torschützenkönig, Julius Nôta von Dukla Banska Bystrica kürten die Veranstalter zum besten Torspieler.